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1. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 187

1911 - Breslau : Hirt
22. Auf dem antarktischen Inlandeis. 187 des Morgens stellenweise harte Sastrugis, die alle nach Südsüdost wiesen. Wir halten diesen Kurs inne, weil das Land sich in ungefährer Richwng von Südosten nach Osten erstreckt. Im Lause des Tages erschienen noch mehr hohe Berge im Südosten; in westlicher Richwng entdeckten wir etliche 3000—4800 Meter hohe Bergspitzen. Das ganze Gelände scheint aus Massen auf Massen solcher Berge zu bestehen^ einer hinter dem andern. Am schlimmsten war heute unser Kampf mit dem schrecklich weichen Schnee, besonders in den Tiefen dieses wellenförmigen Plateaus. Nachmittags passierten wir eine derart schlechte Stelle, daß die Ponys bis zum Bauch in den Schnee sanken; es gelang uns nur mit äußersten Kräften, die Schlitten von der Stelle zu bekommen. Beim Anstieg ging es besser, doch schon um 5.45 p. m. hatten die Ponys ausgespielt, besonders der alte Qnan, der beinahe zusammenbrach, nicht infolge des hohen Ladegewichts, sondern durch die fortwährenden Anstrengungen, seine Gliedmaßen durch den Schnee zu arbeiten. Das Wetter ist ruhig und klar, doch sehr heiß und strapaziös für Mann und Pferd. Wir gestatten uns nur kleine Rationen, denn wir müssen sparen, was wir nur irgend können, um soweit als mög- lich vorwärts zu kommen. Marshall hat heute das neuentdeckte Land abgemessen. tut dies regelmäßig. Der Hypsometer zeigte um 1 p. m. sehr hoch, sofern man sich auf ihn verlassen kann und die Resultate nicht vom Wetter abhängen. Wir müssen ungefähr auf Meereshöhe sein. Die Wellenformen laufen ungefähr von Osten nach Süden und von Westen wieder nach Westen herum; sie sind uns gegenwärtig ein Rätsel. Ich kann mir nicht denken, daß die Speisung der Gletscher durch die an- liegenden Berge irgend etwas mit dieser Wellenform der Oberfläche zu tun hat. Wir sehen mehrere Gletscher, doch ihr Umfang steht in keinem Verhältnis zu der be- deutenden Ausdehnung dieser Barrierformation. Die Gletscher sind stark gespalten. Wir kommen an enormen Granitklippen am Fuße der Höhenkette vorbei; sie stehen vertikal ungefähr 1500—2000 Meter hoch und zeigen nicht die geringsten Schnee- spuren. Die nackten Hauptblöcke ähneln den Schist- (Schiefer-) Felsen des westlichen Gebirges unserem Winterquartier gegenüber, doch wir sind natürlich noch zu weit entfernt, um dies mit Bestimmtheit behaupten zu dürfen. Weiter nach Süden sind die Berge gänzlich frei von Schnee, weil ihre Abhänge vertikal sind; sie sind minde- stens 2500—3000 Meter hoch. Alles in allem ein zauberhaftes, wundervolles Land. Bekannt ist uns nur die weite Ausdehnung des Barriergebietes nach Osten, wo wir bis jetzt noch kein Land gesichtet haben. Wir legten heute 23|- Kilometer zurück und sind müde. Der Schnee reichte bis über unsere Knöchel, und jeder Schritt kostete Anstrengungen. Dennoch kommen wir gut nach Süden vorwärts und gewinnen mit jeder Meile ein Stückchen neuer Welt. Bis jetzt sind wir über 475 Kilometer in weniger als einem Monat marschiert. 30. November. Abmarsch um 8 p. m. Quau ist sehr wackelig und pfeift schein- bar auf dem letzten Loch. Armes Tier! Er und Socks sind schneeblind; wir hoffen, daß die Augenschirme, die wir für sie hergerichtet haben, etwas helfen werden. Wir wechselten uns stündlich an Qnans Schlitten ab, je einer von uns hals rechts und links. Socks geht schneller, ist deswegen stets voraus und macht dann einen kurzen Halt, wonach er sich beträchtlich leichter fühlt. Wir kamen heute nur langsam vorwärts, denn die Oberfläche war heute nachmittag schlimmer als je zuvor. So legten wir nur 19i Kilometer zurück. Quan war total erschöpft, und so schlugen wir schon um 5.45 p. m. das Lager auf. Wir fütterten die Ponys reichlich, doch sie fressen nicht gut, obwohl sonst Quan zu wimmern anfängt, sobald er nur das Futter wittert. Be- sonders liebt er die Maujeeration und kümmert sich wenig um den Mais. Auch

2. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 69

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
69 partieen treffen wir auf unserem Wege noch mehrfach an und kommen bald, nachdem wir die Parkmauer auf einer befestigten, eisernen Leiter überstiegen haben, bei dem freundlichen Jagdfchlosse in der Nähe von Springe au. Die Tage, an welchen unser Kaiser hier weilt, sind uns in srendiger Erinnerung; denn mit einem Hoch und mit Hurra! habeu wir bei seiner Reise durch Hannover in jedem Jahre seinen will- kommenen Befehl begrüßt: „Die Schule wird heute ausgesetzt." Der „Große Deister" ist ein sechs Stunden langer Gebirgszug, welcher sich von Springe und Bennigsen bis Nenndorf hin erstreckt. Auf eiue Stunde Weges rechnen wir 5 km, wie die Soldaten es auf ihreu Märschen innehalten müssen. Das ganze Gebirge ist bis aus deu Rücken dicht bewaldet, daher hat man, um Fernsichten zu gewinnen, an den schönsten Punkten 4 Aussichtstürme gebaut, nämlich die Deister- warte bei Springe, den Annaturm bei Kölnischfeld, den Nordmanns- türm bei Barsinghausen und den Aussichtsturm im Tannenwäldchen bei Nenndorf. Wir besteigen diese Aussichtstürme und überschauen die Umgebung nach allen Seiten, mit besonders weitein Blicke nach Norden. Es wird kein Gebirge von Hannover aus so viel besucht, wie der Deister, und deshalb fahren von Pfingsten ab von Hannover Sonderzüge und andere mit ermäßigten Rundreisekarten nach den ver- schiedenen Bahnhöfen in der Nähe des Deisters z. B. Barsinghausen— Nenndorf, Egestorfs—springe, Barsinghausen—egestorfs und andere. In den Kohlenbergwerken von Barsinghausen und Bantorf, in den vielen Sandsteinbrüchen und in den ausgedehnten Wäldern ver- dienen die Anwohner des Deisters dauernd ihr täglich Brot. Ebenfalls werden in der bedeutenden Glashütte auf dem Stein- krnge bei Bennigsen eine Menge Arbeiter beschäftigt. Von dem Süd^ rande der Berge in der' Nähe des Steinkruges hat man eine schöne Aussicht auf den eben von uns durchwanderten Saupark mit dem Jagdfchlosse. Zwischen dem Deister und Hannover liegen der Gehrdener-' und Benther Berg. Beide Berge sind mit hohen Eichen und Buchen be- wachsen und werden im Sommer tagtäglich von den Bewohnern Hannovers ausgesucht, entweder zu Fuß oder über den Bahnhof Ronnenberg. Der Weg bis an die Berge ist freilich sonnig; aber alle Mühe und Anstrengung unseres Marsches wird belohnt durch die

3. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 122

1913 - München : Seybold
Taschi-Lama an mich gerichtet war. An jeder Raststelle wurde mir mitgeteilt, vor wieviel Tagen er den Ort passiert habe. Daß die Nomaden uns so bereitwillig Yaks zur Verfügung stellten, beruhte aber zum nicht geringen Teil auch darauf, daß sie stets gut bezahlt und freundlich behandelt wurden. Jetzt marschierten unsere eigenen Yaks ohne Lasten wie die sieben Ladakipferde und der letzte Maulesel. Ich aber war auf alles vorbereitet. Es war verabredet, daß, falls wir einmal keine Transport- iere fänden, ich mit Muhamed Isa und Namgjal auf unsern drei tibetischen Pferden in Eilmärschen nach Schigatse reiten würden, während die Karawane unter Roberts Refehl langsam nachkonmien sollte. Wir hatten in der Nacht 32,5° Kälte gehabt, und der Morgen war abscheulich kalt, trüb und stürmisch. In einem neuen Tal erstiegen wir den nächsten Paß. Wir waren noch nicht weit gelangt, als wir schon halbtot vor Kälte waren; Robert weinte, so fror ihn. Als es am wärmsten war, hatten wir noch i5,3° Kälte und scharfen Wind gerade ins Gesicht! Man würde sich das Gesicht, besonders die Nase erfrieren, wenn man nicht die ganze Zeit über in die Öffnung des langen Pelzärmels hinein- atmete, wo der Atem aber so schnell Eis bildete, daß einem der Ärmel am Schnurrbart festfror. Da ist es nicht leicht, Kartenarbeit auszuführen! Revor ich meine Peilung gemacht und nach der Uhr gesehen habe, ist die linke Hand schon wie tot, und wie ich mich auch beeile, habe ich doch die Reobachtungen nicht niedergeschrieben, ehe meine rechte Hand vollständig gefühllos wird. Zu Fuß gegen den Sturm angehen, ist bei starkem Steigen und bei der so dünnen Luft unmöglich, wenn man die geringste Rücksicht auf sein Herz nehmen will. Wir krochen in eine Grotte und saßen auf der geschützten Seite niedergekauert; wir steckten die Hände, um sie aufzutauen, zwischen Pferd und Sattel- gurt; wir stampften mit den Füßen und sahen entsetzlich aus, wenn dabei die Gesichtsmuskeln so erstarrten, daß wir kaum sprechen konnten. „Nein, laßt uns lieber Weiterreisen, droben zünden wir ein Feuer an! Und so arbeiten wir uns durch scharfkantigen Schutt und zwischen Steinblöcken hindurch mühsam nach der Höhe hinauf. Endlich sind wir droben auf der flachen Wölbung des Tschesang-la, auf einer ab- soluten Höbe von 5^74 m. Dieser Paß ist also noch ein wenig höher als der Sela-la, aber trotzdem ist er nur ein Paß zweiten Ranges, da er in dem Kamm liegt, der zwei der Nebenflüsse des My-tschu von- einander trennt. Als wir kamen, hielten sich drei große, graue Wölfe auf dem Paß auf, ergriffen aber schnell die Flucht. Hier tobte der 122

4. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 30

1904 - Breslau : Goerlich
— 30 — bei Seichau stand. Die Stellung der Franzosen an diesem Tage war folgende: in und um Goldberg stand Lauriston, links von ihm auf dem linken Katzbachufer bis Neudorf am Rennwege Macdonald; zwischen Nothkirch und Lobendau stand General Souham; 52 Schwadronen Reiterei unter Sebastiani befanden sich beim Korps Macdonalds. Ebenso wie Blücher beabsichtigte auch Macdonald für den 26. August ein allgemeines Vorgehen. Da er Blücher noch bei Janer öermutete, setzte er seine Truppen nach dieser Richtung hin in Bewegung. Die Division Marchand sollte, über Lieguitz vorgehend, den rechten Flügel Blüchers, die Division Puthod von Schönau aus den linken Flügel umgehen. Nach Blüchers Absicht sollte Laugerou bei Röchlitz die Katzbach überschreiten und zwischen Kosendan und Hohendorf Stellung nehmen. Iorck sollte bei Kroitsch und Dohnau über die Katzbach gehen und daun über Nothkirch die Straße von Liegnitz nach Haynan zu gewinnen suchen, packen erhielt die Weisung, gegen Liegnitz zu marschieren und dort den Übergang zu versuchen. Wären diese Anordnungen zur Ausführung gekommen, so hätte unzweifelhaft die Schlesische Armee dasselbe Schicksal getroffen, welches die Franzosen am Nachmittage ereilte. Zum Glück waren die Franzosen, die seit einigen Tagen ausgeruht hatten, schneller über die Flüsse und auf die Hochebene gekommen, als man erwartet hatte. Ebenso schlug es zum Glück aus, daß die Zusammenziehung der Truppen Iorcks und Sackens wegen der durch den schon tagelang strömenden Regen fast ungangbar gewordenen Landwege sich so verzögerte, daß der für frühmorgens festgesetze Abmarsch erst gegen Mittag angetreten werden konnte. So behielt Blücher Zeit, den veränderten Verhältnissen entsprechende Anordnungen zu treffen. 7. Das Schlachtfeld. Die Hauptereignisse der Schlacht spielten sich in dem Dreieck ab, das durch die Städte Goldberg, Lieguitz und Janer bestimmt wird und auf dem rechten Ufer der Katzbach liegt. Etwa halbwegs zwischen Goldberg und Liegnitz nimmt die Katzbach die von Janer in vielen Krümmungen herkommende Wütende Neiße auf. Letztere ist bei niedrigem Wasserstande ein unbedeutender und leicht zu durchwatender Bach, bei Hochwasser aber wegen der vielen Znflüffe und des starken Gefälles tiefer und reißender als die Katzbach. Beide Flüffe haben ziemlich steile Talränder; östlich vom Laus der Neiße breitet sich zwischen Janer und Liegnitz eine weite Hochebene aus, deren schwach bewaldete Ränder steil zum Neißetal abfallen. Aus diesem führen nur enge Hohlwege auf die Hochebene. Ein sür alle Truppengattungen brauchbarer Übergang über die Neiße befand sich nur bei Nieder-Krayu. — Aus dem

5. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 31

1904 - Breslau : Goerlich
— 31 — linken Ufer der Neiße ist das Tal breiter; es erstreckt sich bis an den Fuß der Ausläufer des Bober-Katzbachgebirges (Heßberg, Wolfsberg) und zeigt stellenweise bewaldete Höhen. In diesem Tale kämpfte Längerem gegen Lauristou. Die festeste Stellung boten hier drei bei Hennersdorf liegende Berge, von denen aus sich das hier enge Tal leicht beherrschen läßt. Der linke Flügel Langerons war durch deu großeu, damals so gut wie ungangbaren Mönchswald gedeckt. 8. Die Schlacht. Um den Gang derselben zu verstehen, müssen wir den Ereignissen bei den einzelnen Korps folgen. Langeron, der nur widerwillig den Befehlen Blüchers gehorchte und nur an Rückzug dachte, hatte seiu schweres Geschütz schon am 25. August nach Janer zurückgeschickt. Als er am Morgen des 26. August angegriffen wurde, war er wegen Mangel an Geschütz nicht im stände, den Franzosen den Übergang über die Katzbach zu wehren. Macdonald, Sebastiani und ein Teil des Souhamschen Korps überschritten bei und unterhalb Kroitsch die Katzbach, dann die Neiße bei Nieder-Krayn. Auf dem rechten Neißeufer teilten sie sich. Ein Teil wandte sich nach Norden bis Dohnau, ein anderer nach Süden bis Weinberg und darüber hinaus. Darauf begannen sie die Ränder der Hochebene zu erklimmen. Besonders eilig hatte es die Reiterei, welche den auf der Hochebene zu erwartenden Feind so lange beschäftigen sollte, bis das Fußvolk und die Artillerie sich aus den Hohlwegen herausgewunden hatten. Hier entwickelte sich der Kampf gegen Iorck und Sacken. Dem gegen Seichau zurückgehenden Langeron folgte von Goldberg her das iiorps des Generals Lauristou. Die Stellung bei Seichau konnte Langeron nicht behaupten, weil es ihm an Geschütz fehlte; er ging deshalb auf die Höhen bei Hennersdorf zurück. Aber auch von hier wurde er gegen 5 Uhr nachmittags verdrängt und nahm Stellung bei Hermannsdorf. Um seinen Rückzug, an den er allein dachte, zu sichern, schickte er gegen Abend eine größere Trnppenabteilnng nach Kolbnitz und Moisborf mit dem Aufträge, die von Schönau her erwartete Division Puthob aufzuhalten. Daburch würde es einem französischen Jägerregiment möglich, bei Schlaup ungehindert über die Neiße zu gehen, und im Rücken des Yorckschen Korps eine Batterie wegzunehmen. Konnten noch mehr französische -truppen nachfolgen, so lag die Gefahr nahe, daß die auf dem rechten Neißeufer errungenen Vorteile durch den Ungehorsam und die Kopflosigkeit Langerons in Frage gestellt würden. Deshalb schickte Blücher bei Schlaup und Schlauphos Truppen unter Steinmetz und Hünerbeiit auf das linke Neißeufer, welche die wichtigen Höhen bei Hennersborf zurückeroberten und die Franzosen zum Rückzüge nach Golbberg nötigten.

6. Bilder deutscher Kultur und Geschichte - S. 319

1898 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
319 Ter Alarm erfolgte, als noch tiefe Dunkelheit herrschte. Lange vor Sonnenaufgang setzten sich die Truppen in Bewegung. Ein dichter Nebel bedeckte das Thal der Maas. Herabfallend durchschüttelte er den Körper mit eisiger Kälte, verkündete aber auch einen smmigeu, heißen Tag. Unser Corps bewegte sich ans zwei Gebirgswegen ans der Umgegend von Carignan auf Francheval und Villers-Cernay. Während des Marsches konnten wir durch den Nebel links unten die langen Züge der Sachsen sehen, die von Touzy her auf Bazeilles und La Moneelle marschierten. Wieder sollten die Sachsen links von uns kämpfen wie bei St. Privat. Aber heute waren sie dem Feinde näher als wir, hatten auch den Alarmbefehl früher erhalten, denn das Oberkommando der Maasarmee befand sich bei ihnen. Sie hatten also einen bedeutenden Vorsprung vor uns und mußten den Feind früher erreichen. Ties und der vorn hörbare Schlachtenlärm trieb uns zur Eile an. Zwischen Villers-Cernay und Givonne verschleierte eine bewaldete Höhe die Einsicht in die feindliche Stellung. Unsere Garde-füsiliere Vertrieben von dort die wenigen feindlichen Vorposten mit leichter Mühe, und wir konnten das Wäldchen durchschreiten und dem Feinde jenseits Auge in Auge seheu. In einer tiefen Schlucht zu unsern Füßen lagen mehrere Dörfer und Gehöfte bis Bazeilles an der Maas. Jenseits dieser Schlucht stand der Feind in und hinter Erdwerken auf dem Thalrande des Flüßchens Givonne, und hinter dem Thalrande erhob sich ein Berg, Bois de ln Getraute genannt, dessen südlicher Teil bewaldet ist, dessen nördlicher kahler Teil mit seinem höchsten Punkte, dem Cal-vaire d'jlly, die ganze Gegend überragt. Vom Calvaire d'jlly senkt sich das Gelände nach rechts (Norden) bis zum Torfe Jlly am Fuße des unwegsamen Ardenner Waldgebirges, das die belgische Grenze bildet. Von dem jenseitigen Rande der Schlucht vor uns sprühten zahlreiche Kanonen und Mitrailleusen Tod und Verderben auf die links von uns in den Kampf tretenden Sachsen. Jetzt -war der Tag der Vergeltung gekommen. Wir zahlten die Hilfe zurück, die uns die Sachsen vor vierzehn Tagen bei St. Privat geleistet.

7. Die griechischen Ruhmesstätten Marathon, Thermopylae, Salamis und Plataeae - S. 14

1890 - Breslau : Wohlfarth
14 I. Marathon. wäre in der That auch von unseren Strategen in diesem Terrain nicht zu ermitteln. Durch die Lagerung in diesem Thale mit seiner breiten Öffnung nach der Ebene war eine wohlgedeckte Flankenstellung mit unbehindertem Rückzüge bezogen, eine Flankenstellung, die die Straße nach Pallene, die einzige, die das Perserheer mit seinen Reitern und seinem Troß nach Athen fuhren konnte, vollständig beherrschte. Wollte der Gegner etwa achtlos an der Thalöffnung vorüberziehen, so bot sein Marsch in langer Colonne den Athenern den großen Vorteil, sie durch ihren Angriffstoß zu durchreißen und ins Meer zu werfen. Machten die Perser aber, wie sie mußten, Front gegen die Thalöffnung, so stand ihnen die attische Schlachtreihe an dieser selbst gegenüber, rechts durch die Abhänge des Agrieliki, links durch die des Kotroni gedeckt, die mit immer noch 60 bis 80 Fuß hohen Wänden in die Ebene treten. Von Umfassung der Flügel der Athener, Verwendung der Reiter war hier keine Rede . . . Wie den Vorbeimarsch konnte Miltiades hier den Aufmarsch der Perser ihm gegenüber mit gutem Vertrauen erwarten. Mit Leichtigkeit war aus dieser Stellung zur Offensive überzugehen, der Angriff der Athener von hier aus konnte das Centrum des Feindes durchstoßen; und einmal zurückgeworfen, waren die Perser immer noch in Gefahr, in das kaum 8000 Fuß, d. h. eine halbe Stunde von der Schlachtlinie der Athener entfernte Meer gestoßen zu werden. Andererseits boten jedoch die Athener, wenn sie im Angriffstoß über die Berglehne des Kotroni hinausgingen, den persischen Reitern, die hier mit voller Wucht einsetzen konnten, die linke Flanke. Es war die beschildete Flanke. Wollte Miltiades trotzdem diese Gefahr nicht laufen, gab es kein Mittel, ihr wirksam zu begegnen, so mußte er sich begnügen, die Perser durch kurze Angriffstöße abzuweisen oder festzuhalten. Es war ein Strich, den des Miltiades Stellung im Thal von Avlona durch die Rechnung der persischen Führung zog. Gerade diese Stellung erlaubte es nicht, worauf es bei der Landung an dieser Küste abgesehen war, ausgiebigen Gebrauch der von den Hellenen noch hundert Jahre darnach gefürchteten Reiter. Griff man die Athener in dieser Stellung an, so hinderte die mäßige

8. Die griechischen Ruhmesstätten Marathon, Thermopylae, Salamis und Plataeae - S. 27

1890 - Breslau : Wohlfarth
B. Ortbeschreibung. 2 Macht auf beiden Seiten: es standen etwa 60000 griechische Seeleute gegen 180000 persische. Die Schlacht endete ohne Entscheidung. Auf dem Rückzuge erhielten die Griechen die Trauerkunde von dem Ausfall des Kampfes bei Thermopylae. Aa enden wir uns nun zu diesem Kampfplatze: B. Ortbesehreibung. Wollen wir uns ein deutliches Bild von dem Schauplatze des Kampfes bei Thermopylae machen, so müssen wir von der heutigen Beschaffenheit der Gegend absehen. Die örtlichen Verhältnisse haben sich vollständig geändert; die Küstenlinie ist durch die Anschwemmungen des Spercheios über eine Stunde östlich verlegt und das Terrain selbst erhöht worden. Denken wir uns erst diese deutlich nachweisbaren Veränderungen fort, so erhalten wir folgendes Bild der Gegend: Das Spercheiosthal wird von einem hohen Gebirgszug gegen Süden abgeschlossen, der dem Laufe des Flusses ostwärts folgend bis an den euböischen Sund herantritt und in den hohen Kalksteinwänden des Kallidromos, des letzten Berges der Oeta-Kette, gegen das Meer hin steil abfällt. Von ihm westlich liegen die weniger hohen trachinischen Berge oberhalb der Stadt Trachis, an welche sich nordwestlich der eigentliche Oeta anschließt, der mit seinem höchsten Gipfel Pyra über 7000 Fuß unmittelbar aus der Spercheios-Ebene ansteigt. An zwei Stellen tritt der Kallidromos so dicht an das Meer heran, daß m dem einen unzugänglichen Morast bildenden Uferrande für die Straße nur ein fester Raum von der Breite einer Wagenspur bleibt. Die erste Stelle liegt unweit des Städtchens Anthela, bei dem ein berühmtes Heiligtum der Demeter stand. Hier w urden im Herbst die Beratungen der Amphiktionen gehalten und die althergebrachten Opfer vollzogen. Hat man dieses erste westliche Thor durchschritten, so treten die Berge wieder etwas weiter zurück und lassen für eine kleine, nach dem Gebirge hin sanft ansteigende Ebene Raum. In ihr entspringen (etwa eine halbe Stunde östlich vom ersten Thor) die warmen Quellen, welche

9. Kriegsgeographie - S. 52

1916 - Breslau : Hirt
52 B. Die Kriegsschauplätze in Europa und Vorderasien. gelacht, wenn sie bei jeder Hütte der spärlichen Bewohner im Sommer auf diesem trockenen Lust- gefilde der Reiterei einen sonnengedörrten Kahn liegen sahen; Herbst und Frühjahr haben sie eines anderen belehrt. Nun haben angeblich, aber mit starker Überschätzung der Ergebnisse, die Russen jüngst durch jahrzehntelange Arbeit drei Viertel der Sümpfe trockengelegt und in Ackerland ver- wandelt, aber straßenlos ist dieses 80 000 qkm (= Bayern) große Land immer noch. Die Neben- flüsse des Pripet werden mit denen des Njemen durch den Oginski-Kanal verbunden, und der Dnjepr—bug-Kanal, der über Pinsk läuft, eröffnet eine zweite Möglichkeit, das Holz der weiten Wälder nach der Ostsee wie nach dem Schwarzen Meer zu verflößen. Pinsk, der westliche Haupt- ort der Sümpfe, an der Pina, einem Nebenflusse des Pripet, wurde von den Verbündeten bereits einen Tag früher als Wilna eingenommen. Wolynien. In Wolynien schiebt sich die Niederung der Pripet-Sümpfe südwärts fast bis an den Nord- rand der Podolischen Platte, welche dieses Gouvernement ebenso wie Ostgalizien durchzieht und mit ihren Höhen 440 m erreicht. Wolynien ist die westlichste Provinz der südrussischen Ackerbaugegend und gehört zu den Übergangsgebieten sowohl in der Richtung von West- nach Ost- wie von Nord- nach Südrußland. Seine Volksdichte übersteigt mit 54 auf 1 qkm die allgemeine russische um mehr als das Doppelte. Die beiden westlichen Ecken des Festungsdreiecks, Luzk und Dnbno, wurden im Zeptember 1915 von den Armeen Böhm-Ermolli und Puhalla genommen, die aus den Karpaten ostwärts abgeschwenkt waren (s. S. 54). Es ist leicht zu ermessen, welch ungeheure Aufgabe es war, durch diese Raumweite die Ost-- front gesichert festzulegen, denn sie mißt, von Dünaburg in meridionaler Richtung südwärts bis an den Prut laufend, allein in der Luftlinie 800 km, sehr viel mehr mit ihren größeren und kleinen Krümmungen, die den Rändern der Seen und den Flüssen nachgehen. Dazu kommt noch der linke Flügel von Dünaburg bis in die Nordspitze Kurlands (s. S. 48f.). Folgendes sind die Merkpunkte: Westufer des Dryswyaty- und des Naroez-Sees — westlich der Kreisstadtsmorgon — die Flüsse Bere- sina, Njemen und Serwetsch, im Rücken das Bergland von Nowo-Grödek (324 in), ungefähr in der Breite von Minsk und Grodno — Fluß Scharet — Oginski-Kanal — Fluß Jassiolda — Übergang über den Dnjepr — Bug-Kanal östlich von Pinsk (38 000 E.) und den Pripet — Fluß Styr — Fluß Putilowka westlich von Rowno — Festung Dnbno — Fluß Jkwa — Übergang über die galizische Grenze westlich von Nowo-Alexiniez — Ostufer des Strypa — zweimal Übergang über den Dnjestr und endlich der Prut bei Nowo-Sielica an der rumänischen Grenze östlich von Ezernowitz. — So wurde diese Frontlinie bis Ende Mai 1916 gehalten. Da aber begann in Wolynien wie in Ost- galizien und der Bukowina der übermäßige Ansturm russischer Massen, der die eine Linie von 350 km deckenden österreichisch-uugarischen Truppen über Styr und Strypa zurückdrängte und ihnen Luzk und Dubno wie auch Ezernowitz und Kolomea entriß. Erst das Eingreifen der nördlich benachbarten Armeen Bothmer und Linsingen brachte um Pfingsten den Ansturm zum Stocken. Später hat sich der Andrang der feindlichen Millionenheere fast über die ganze östliche Front erstreckt, aber nirgend einen Durchbruch und nur im Süden Einbuchtungen ihrer Linie zu erzieleu vermocht. 5. Die Karpaten und ihr Vorland. Die Wald- Von der hantelförmigen Gebirgsfigur der Karpaten, die Ungarn im Norden und Osten um- karpaten. rahmt, ist als Schauplatz des Krieges nur der mittlere Bogen, der die beiden Köpfe der Hantel, das Ungarische Hochland mit der Tatra und Siebenbürgen, verbindet, in Betracht gekommen. Er heißt in seiner Gesamtheit die Waldkarpaten, und davon wird als Unterabteilung die Strecke westlich vom Stry oder vom Uzsoker Paß als Ostbeskiden ausgeschieden. Ihre langgezogenen, wald- bedeckten, menschenarmen Ketten, die an der Außenseite fast ganz aus Sandstein gebildet sind, schwingen sich auch im granitischen Inneren selten zu einem kühner umrissenen Gipfel auf und tragen keineswegs alpenähnliches Gepräge, dennoch galten sie, von unseren Volksgenossen nur spärlich aufgesucht, als eine verkehrsfeindliche Völkerscheide. Freilich ist der Verkehr über sie hinweg zwischen den beiden Ähnliches erzeugenden Ländern Ungarn und Galizien nie bedeutend gewesen, dennoch zwängen sich acht Eisenbahnen hindurch, zum Teil über 900 m ansteigend und die größten Höhen durch auch schon recht hoch gelegene Scheiteltunnel meidend. Von den 1^ Dutzend gebahnten Pässen liegen die westlichen bei 600 m, die mittleren steigen bis gegen 1000 m und erst die östlichen über die Höhe des Brockens an, so der letzte, der Borgo-Paß, der nach der Goldenen Bistritz im Süden Pässe, der Bukowina führt. Die bedeutendsten Pässe sind im Kriegsgebiete der Dukla-Paß (502 m), Paß von Lupkow (685 m), Uzsoker Paß (889 m), der Beskid (1014 m), Paß von Wyszkow (944 m) und der Jablonika-Paß (931 m). Außer anderen gebahnten Straßen führt mancher Saumpfad über das

10. Die außereuropäischen Erdteile, Überblick über das Erdganze, Grundzüge der mathematischen Erdkunde - S. 60

1918 - Leipzig : Hirt
/ 60 Iii. Die außereuropäischen Erdteile. H 156. Dentsch-Südwcstafrika. Größe, Lage, Grenzen. Deutsch-Südwestafrika ist zwar die zweitgrößte unserer Kolonien, aber die am dünnsten bevölkerte. Sie ist anderthalbinal so groß wie das Deutsche Reich, hat aber noch nicht 100000 E. Vom Oranje- flnß im 3 reicht sie bis an den Knnene im N. Wie liegt die Kolonie zum Südlichen Wendekreis? Wie lang ist ihre Küste? Wie verläuft die Ostgrenze? § 157. Landschaftsbild. Deutsch - Südwestafrika ist kein einheitliches Gebiet, sondern iu seinen Teilen äußerst verschieden. 39. Der Waterberg in Deutsch-Südwestafrika, n. von Windchuk. Der bis 1900 m hohe, tafelförmige rote Sandsteinberg, den Klippen von Helgoland äljnelnd, trägt an der unteren Böschung frucht- bare Erde. Hier finden sich, im Lande des Durstes, ein paar starke Quellen, und an einer von ihnen lagerte im August 1904 vor dem entscheidenden Kampfe gegen die Herero eine Abteilung der Schugtruppe. 1. Die Küstcnebene ist hafenarm und von starker Brandung bespült. Landeinwärts wird sie von einem 15 bis 30 km breiten Streifen von grobem Sande begleitet, der zu hohen Dünenwällen aufgeweht ist. Da eine von 8 kommende kalte Meeresströmung an der Küste entlang geht, so werden die vom Ozean kommenden Winde hier abgekühlt, bilden Nebel und vermögen dem Lande keinen Regen zu bringen. Daher ist dieser ganze Streifen pflanzenlos und wüstenartig. Erst etwa 60 km landeinwärts erscheinen Akazien und Dorn- gewächse, daneben auch die als Viehfutter sehr geschätzten Mimosen. 2. Der südliche Teil des Innern ist Groß-Nämaland. Es ist eine gegen 1000m hohe Hochfläche, deren zahlreiche Berge unserer Sächsischen Schweiz gleichen, aber höher und massiger sind. Welches Berggebiet ist das größte?
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